Hallo,

hab mit großem Interesse Eure HP gelesen und möchte Euch meinen
Erfahrungsbericht schreiben.

 

Mein jetzt 5-jähriger Schäferhund hatte letztes Jahr eine Magenumdrehung, die in
einem kleinen Ort in Ungarn nachts um 2 Uhr operiert wurde - hat sich innerhalb
weniger Tage gut erholt. Vor 4 Wochen kam es zu einer Milzdrehung, die in der
Tierklinik Gutbrod am Hafen / Nürnberg auch erfolgreich operiert wurde.
Innerhalb von 4 Tagen war er quasi stabil, spielte mit anderen Hunden und hat
auch gut gefressen. Dann innerhalb weniger Stunden - nachmittags 17 Uhr wurde er
etwas müde, abends 19 Uhr roter Urin und nichts gefressen, nachts um 2 Uhr
zeigte er nur noch wenig Lebenszeichen. Etwa 30 Min. später war ich in der
Klinik und dort wurde zunächst sein Kreislauf stabilisiert. Am nächsten Tag
Blutbild gemacht - alle Symptome deuteten auf Babesiose, aber keine Titer.
Trotzdem wurde sofort eine Babesiosetherapie eingeleitet mit Bluttransfusion und
auch Imizolgabe. 2 Tage später bekam er nochmals Blutplasma - sein
Allgemeinzustand war verheerend, starke (7 kg) Gewichtsabnahme innerhalb kurzer
Zeit - Erys im Keller, Thrombos auch sehr schlecht, Ikterus - Zustand aber
stabil. Nach 5 Tagen Klinikaufenthalt habe ich ihn abgeholt, eigentlich mit der
Prämisse, daß er dann wenigstens zu Hause sterben kann. Vom behandelnden Arzt
bekam ich die Auskunft, daß alles getan wurde was nötig ist, er nun aber fressen
müßte. Als ich ihn abholte, war er wach und aufmerksam, aber sehr, sehr schwach
- konnte kaum die paar Meter zum Auto laufen. Zu Hause hat er aber eine ganz
kleine Portion Hühnerbrust mit Hirsebrei aus der Hand gefüttert gefressen -
sicher nur mir zuliebe. Meine Pflegetochter ist Tierheilpraktikerin und hat ihm
verschiedene homöopatische Präparate gegeben und natürlich eine ausführliche
Futterberatung. Nun nach 2 Wochen bekam er eine zweite Imizolspritze - das
Blutbild ist jetzt weitgehend normal (noch etwas wenig Thrombos), Gelbsucht weg,
Lebenwerte gut. Allgemeinzustand sehr gut, fast besser als vor der OP. Bei der
zweiten Blutuntersuchung hatte er nun einen Babesiosetiter, aber keine Babesien
im Ausstrich.

Fazit: Durch die Entfernung der Milz ist die Babesiose ausgebrochen - war
sicherlich schon länger da und wurde nur durch starkes Immunsystem in Schach
gehalten.

Die Tierklinik in Nürnberg kann ich wärmstens empfehlen, denn weder war die
schnelle Bluttransfusion ein Problem, noch das Imizol, obwohl wir im Nürnberger
Raum kein Auwaldzeckengebiet sind. Ich wurde auch im Anschluss noch sehr
ausführlich über eine mögliche Prophylaxe beraten, da ich weiterhin nach Ungarn
fahren muss. Der behandelnde Arzt Dr. Lechner hat sich bei der Parasitologie der
TU München ausführlich über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse
informiert und mir entsprechende Auskunft erteilt. Oftmals wird von starken
Nebenwirkungen bei Imizol berichtet - dies konnte ich bei meinen Hund nicht
bestätigt sehen. Das Medikament Imizol ist in Deutschland nicht verboten, nur
hat es keine Zulassung, kann aber jederzeit über die Internationale Apotheke
bestellt werden.

Leider kann mein Hund nun kein Blutspender mehr werden, aber ich finde Eure
Arbeit trotzdem sehr gut und wertvoll. Viel Glück weiterhin.

Freundliche Grüße
Erika Sebastian

<erika_sebastian@web.de